Das Morgartenschiessen 2023 ist Geschichte
Am Vorabend wusste die ganze Schweiz nicht wohin mit dem Wasser. Rhein und andere Flüsse führten Hochwasser. Kann das Morgartenschiessen so durchgeführt werden? Wie matschig ist die Wiese? Starker Regen und Böen haben das Zelt hinter Morgartenhütte „zusammengefaltet“. Wo soll nun die Munition und der Büchsenmacher einen Unterstand finden? Die Verantwortlichen mussten in der Früh um sechs Uhr schnellsten andere Möglichkeit organisieren. Das Wetter hat aufgeklart und das Schiessen konnte wie gewohnt stattfinden. 1222 Schützinnen und Schützen und 123 Gruppen haben am diesjährigen Morgartenschiessen 300m teilgenommen.
„Ein Schützenfest am Morgarten in Frieden und Freiheit. Schützinnen und Schützen aus der ganzen Schweiz im friedlichen und kameradschaftlichen Wettstreit um den Sieg hier am Morgartenschiessen. Wir haben heute unser Morgartenschiessen in eindrücklicher Art und Weise abgehalten. Wir sind uns bewusst, dass ein Leben in Frieden und Freiheit nicht gottgegeben ist. Der Mythos Morgarten erinnert uns heute wieder an die Wichtigkeit und Bedeutung von Frieden, Freiheit, Unabhängigkeit und Wehrhaftigkeit in unserem 175 -jährigen Bundesstaat. Aus diesem Anlass zum habe ich Thierry Burkart, Ständerat und Präsident der FDP, die Liberalen Schweiz als Festredner eingeladen. Die FDP ist die Gründerpartei des modernen Bundesstaates. Sie hat der liberalen Idee zum Durchbruch verholfen.“ So eröffnete Urs Hürlimann, Präsident des Morgartenschützenverbandes Zug, die Schützengemeinde in der Morgartenhütte.
Der Festredner Thierry Burkart hat mit dem nötigen Humor, einem kleinen politischen grünen Seitenhieb, den kleinen Problemen beim statistischen Amt und viel Tiefgründigkeit die Anwesenden Schützinnen, Schützen und Gäste aus Politik, der Wirtschaft und der Armee in den Bann gezogen. Er meinte die Teilnehmenden, welche mit Ihrem geschossenen Resultat nicht zufrieden seien, könnten sich beim statistischen Amt in Bern melden. Die Resultate würden dann umgeschrieben.
Auszug aus der Rede von Thierry Burkart
Von 1315 bis zum Bundesstaat 1848 war ein langer, steiniger und blutiger Weg. Der Sonderbundkrieg von 1847 in dem die katholischen Kantone gegen die Liberalen revolutionären Gedanken ankämpften führte zum modernen Bundesstaat. 1824 mit der Gründung des Schweizerischen Schützenverband und dem ersten Eidgenössischen Schützenfest in Aarau (der ersten Bundesstadt in der Helvetik) standen die Schützen für den modernen Bundesstaat ein. Die katholischen Kantone verboten solche Schützenfeste bis 1861. Sie fürchteten die Einmischung in den Staat.
„Die Schützen sind Mitbegründer des Milizprinzips. Der Schütze fragt nicht was bekomme ich, sondern was kann ich tun!“
Der Liberale Staat wird bedroht und verdrängt. Den Staat anrufen und weiter Gesetze und unnötige Bürokratie zu verlangen, lösen unsere Probleme nicht. Glauben Sie der Politik nicht, wenn sie sagt, es werde gut, wenn ein Gesetz angenommen wird. Zu viele Regeln und Gesetze schränken uns eher ein!
Wir als Bürger müssen für unsere Werte einstehen und kämpfen, solidarisch als gemeinschaftliche Gesellschaft!
In der Bundesverfassung ist die Wehrfähige Armee verankert. 1874 wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Wir haben eine gute Armee! Unsere Armee macht Ihre Sache gut mit den Mitteln, die sie zur Verfügung hat. 1990 war das Budget der Armee 5 Milliarden. Das des Bundes 35 Milliarden. Heute sind es für die Armee immer noch 5 Milliarden und für den Bund 90 Milliarden. Wir haben 30 Jahre gespart. Sie, die Schützinnen und Schützen sind die Stütze des Staates.
Thierry Burkart beendete seine Festrede mit dem Zitat von Henry Ford: «Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg.!»
Zum Abschluss der Schützengemeinde dankte Urs Hürlimann allen Beteiligten Helfern (der Zeigermannschaft, der Küchenmannschaft, allen anderen Funktionären), den verschiedenen Sponsoren, den Freunden des Morgartenschiessens (als grösster Sponsor), den Grundeigentümern, der Stadt und dem Kanton Zug, der kantonalen Sportkommission der Gemeinde Oberägeri, der Armee, den Helfern bei Auf- und Abbau der Scheibenanlage und der Kleinformation der Harmoniemusik der Stadt Zug.
Der letzte Dank gebührt den Schützenkameradinnen und Schützenkameraden für den Einsatz und Ihre Disziplin und die Unfallfreie Durchführung. Das Morgartenschiessen 2023 ist Geschichte. Es lebe die Schweiz, es lebe das Morgartenschiessen und „Hütet Euch am Morgarten!“
Resultate
Sieger 2023
Mit 49 Punkten ging das «goldene» Kranzabzeichen und die Bundesgabe an Schibig Paul (Jg 1963) von der Schützengesellschaft Schwyz. Das Organisationskomitee gratuliert dem Sieger recht herzlich.
Gruppenresultate
1. Schützen Ägerital-Morgarten 439 Punkte
2. Feldschützenverein Rothenthurm 432 Punkte
3. Heimenschwand Bucholternberg-Schützen 427 Punkte
Beste Zugergruppe
Schützen Ägerital-Morgarten Gruppe Hauptsee 439 Punkte
Beste Schützin
8.Rang Bühler Iwana 1990 Schützenverein Ruswil 48 Punkte
Bester Nachwuchsschütze
30.Rang Hollinger Nils 2007 Feldschützenverein Rüschlikon 46 Punkte
13 Schützinnen und Schützen erhielten das begehrte Kranzabzeichen.